Bericht der Damen 2


Irgendwie ist es nur Handball, nach einem Jahr Pause als Trainer, einige Jahre habe ich als Trainer die Handballjugend in Allensbach betreut und in verschiedenen Spielklassen versucht besser zu machen, war es nun an der Zeit wieder Hallenluft am Rand der Platte zu schnuppern. Aber ich wollte den Stress im Leistungssport nicht mehr, zu intensiv und kraftraubend war die Arbeit. Als Gast war ich immer gern beim HSC, irgendwie fühlte man sich immer wohl, ein Hauch von Familie weht durch die Unterseehalle, so musste ich nicht lange überlegen und wurde Teil der Familie, die Damen 2 sollten es werden. Damen 2? Kreisklasse? Keine Ahnung was mich hier erwartet…dann kam Corona und nichts war wie gewohnt. Keine Spielbeobachtung, kein Training beobachten, lange keine Chance das Team zu treffen und kennenzulernen. Im Juni 2020 war es soweit, meine neue Mannschaft wartete vor dem Strandbad auf der Mettnau. Es war ein schöner Abend und ich hatte am Ende des Abends ein gutes Gefühl.

Das erste mal in der Halle, unter Auflagen, war besser als erwartet und ich war positiv überrascht vom Leistungsvermögen dieser Truppe. Vor dem ersten Training wusste ich noch nicht was wer kann und auch die Namen waren ein Mix aus Martina und Mareike. Für mich entscheidend das die Mädel arbeiten wollen und wir Spaß haben und lachen können. Eine bunte Mischung aus erfahren und jung, aus technisch sehr guten bis Anfängerinnen, war alles vertreten. Ich mag das, besonders wenn sich die Mädel gegenseitig helfen und unterstützen. Bis zu den Sommerferien wurde sehr gut trainiert und vor allem an den Basics gearbeitet. Der ein oder andere Kasten stand nach den Trainings auch bereit und verlängerte so manche Einheit. Im Vorfeld wurde von geringer Trainingsbeteiligung gesprochen, davon habe ich nicht viel gemerkt. In die Ferien ging es mit einem Grillabend bei mir im Hafen Wallhausen, hier arbeite ich als Hafenmeister. Was soll ich sagen, es macht einfach Spaß mit den Mädels.

Tatsächlich, es gibt einen Spielplan, es soll eine Saison stattfinden. Dann der erste kleine Rückschlag, HCDJK Konstanz zog kurz vor dem ersten Spieltag seine Mannschaft zurück. Das war frustrierend, alle hatten gut trainiert und waren heiß auf das erste Spiel. Testspiele waren schwer zu organisieren, so konnte man wenigstens ein Test gegen unsere 1. Damen bestreiten. Was soll ich sagen, dieses Spiel machte Lust auf mehr.

Das erste Spiel konnte ich berufsbedingt leider nicht an der Bank stehen, aber auf die Mädels war Verlass, in Mimmenhausen wurde klar mit 15:29 gewonnen. Mit diesem ersten Erfolg wurde weiter gut trainiert, aber die Unsicherheit wurde wieder größer, das Damoklesschwert Corona schwebt wieder über dem Amateursport. Diese Situation ist für alle schwer, aber wie die Mannschaft damit umging war beeindruckend.

Das zweite und zeitgleich mein erstes Spiel für den HSC in der Unterseehalle fand noch statt, leider ohne Zuschauer und auf diese hatte ich mich gefreut, die Stimmung in Radolfzell hatte ich als Gasttrainer schon genossen. Das Spiel gegen Bodman / Eigeltingen hätte Zuschauer verdient, umkämpft, mit einem immer aktiven Gegner setzten wir uns am Ende auch hier deutlich mit 25 : 18 durch. Das war dann aber der Schlusspunkt….wann wir wieder auf die Platte zurückkehren ist ungewiss.

Irgendwie ist es am Ende nur Handball, aber mit dem richtigen Team und einem tollen Verein ist es auch mehr.