Zum Spitzenspiel der Damen Bezirksklasse standen sich zwei Mannschaften gegenüber die mit Voraussetzungen antraten, die unterschiedlicher nicht hätten sein können:
Die Einen mit dem klaren Ziel Aufstieg ohne Punktverlust in die Landesliga, die Anderen mit dem Saisonziel Klassenerhalt.
Auf der einen Seite eine volle Bank, auf der anderen Seite eine Mannschaft die ohne Torfrau und 4 fehlende Feldspieler antrat.
Die eine Mannschaft der klare Titelfavorit, die andere Mannschaft für viele das Überraschungsteam der Saison.
Dass die dritte Mannschaft von Allensbach mit einer gehörigen Portion Respekt vor den Piraten-Ladies zum Heimspiel in Allensbach-Kaltbrunn antrat, zeigte sich bereits vor dem Anpfiff. Gleich mehrere Spielerinnen der Allensbacher Bundesliga-Reserve, machten sich mit der Mannschaft warm und nahmen auf der Bank platz! Trotzdem war die Nervosität nicht nur auf Radolfzeller Seite zu spüren. Der Allensbacher Angriff scheiterte in den ersten Minuten immer wieder an unserer neuen Torwartentdeckung Dina. Normalerweise Feldspielerin in der A-Jugend, sprang sie heute in die Bresche zwischen den Posten, die durch einen Virusinfekt und einen Muskelfaserriss entstanden ist. Nach zwei gehaltenen Siebenmetern in den ersten 5 Minuten, sollte sie am Ende mit einer Quote von 3/5 gehaltenen Siebenmetern zur Siebenmeter-Killerin des Spiels werden. Leider zeigten auch unsere Feldspielerinnen Nerven und vergaben in den ersten 10 Minuten reihenweise gute Torchancen; sowohl bei Tempogegenstößen, als auch aus dem Positionsangriff. Nach mehreren Würfen gegen Pfosten und Latte, und einem vergebenen Siebenmeter, kamen die Allensbacher langsam ins Spiel. Vom 1:0 in der vierten Minute, konnte Allensbach bis zum 6:2 (10. min) davon ziehen. Den Spielfluss vermissend, waren es auf HSC Seite Einzelaktionen, und der damit verbundene Wille, die die Mannschaft über 10:8 (18. min) bis zum 13:10 im Spiel hielten. Angeführt von einer ihrer BWOL Spielerinnen legte Allensbach 5 Minuten vor der Pause jedoch einen Zwischenspurt zum 18:11 Halbzeitstand hin.
Obwohl die Piraten-Ladies sich durch diesen hohen Rückstand nicht aufgaben, zog Allensbach im Laufe der zweiten Hälfte von 20:15 (35. min) vorentscheidend auf 25:15 (40. min) davon. Spätestens jetzt merkte man die volle, und qualitativ sehr gut besetzte Bank der Allensbacher. Bis zur 50. Minute schafften es die HSC Damen noch den Abstand konstant bei 10 Toren zu halten, bis schließlich auch die letzten Kräfte schwanden.
Somit gewann die Allensbacher 3te am Ende etwas zu deutlich, aber absolut verdient, mit 35:22. Allensbach hat das angestrebten Ziel Bezirksmeistertitel und den damit verbundenen direkten Aufstieg in die Landesliga somit fast erreicht.
Für die HSC Damen heißt es jetzt: schnell wieder aufrappeln, die Niederlage abzuschütteln und mit neuer Energie in die letzten beiden Saisonspiele gegen die SG Rielasingen/Gottmadingen und den TV Engen zu gehen! Unabhängig von diesen Spielen, haben die Piratenladies zwar jetzt schon den 3ten Platz in der Bezirksklasse sicher, die Mannschaft könnte sich diese sehr gute Saison jedoch noch mit dem zweiten Platz in der Bezirksklasse versilbern. Vor dem Hintergrund des ausgegebenen Saisonziels „Klassenerhalt“ wäre das ein unglaublicher Erfolg für diese junge Mannschaft.
Abschließend möchten wir uns noch für die Unterstützung von ca. 35 mitgereisten Fans bedankten. Vielen Dank! Insbesondere in der Schlussphase, als das Spiel längst verloren war, hat das Publikum die Mannschaft moralisch unterstützt und weiter angefeuert. Wie es schien, wussten einige Radolfzeller bereits im Vorfeld, dass Allensbach mit Spielerinnen aus ihrer Bundesliga-Reserve antreten wollen und konnten sich einen kleinen Seitenhieb in Form eines Plakates (SV Austauschbar) nicht verkneifen 🙂
HSC Damen